Eine deutsche Expedition, die sich mit Autos auf eine Weltreise machte, reiste gestern durch Belgrad.

Gestern Nachmittag um 2 Uhr traf eine Gruppe der deutschen Automobilexpedition, die im vergangenen Monat zu einer Weltreise aufgebrochen war, in Belgrad ein. Die gesamte Expedition besteht aus über 20 Mitgliedern, darunter drei Damen. Sie wurde von ein paar berühmten deutschen Wissenschaftlern und einigen reichen Leuten und Sportlern organisiert. Das Ziel der Expedition ist wissenschaftlicher und sportlicher Natur.

Der Expeditionsleiter ist ein Professor an der Universität Frankfurt, einer der bekanntesten deutschen Wissenschaftler und Forscher in Afrika, Leo Frobenius. Neben zwei weiteren Wissenschaftlern sind noch Graf Wernt Mellin und seine Frau; ein Prinz aus Bayern; Dr. Fritz Neiberger, ein Bankier und mehrere andere Kaufleute und Landbesitzer an der Expedition beteiligt. Begleitet werden sie von einem weiteren Arzt, einem Maler und einem Kameramann, der erst dann beginnt Landschaften und Menschen aufzunehmen, wenn sie Europa verlassen.

Die Expedition reist mit sechs speziell ausgerüsteten Automobilen, 3 davon sind der Marke Fiat und 3 der Marke Steyr. Die Reisenden verließen Berlin am 29. April und kamen über München, Wien und Budapest gestern Morgen an unsere Grenze bei Beli Manastir an. Sie wurden dort von unserer Grenzwache bis 3 Uhr nachmittags aufgehalten, bis ein Beamter kam und sie durchließ. Aus diesem Grund kamen sie statt gestern Abend erst heute Mittag in Zemun an, von wo aus sie mit der Fähre nach Belgrad herüberkamen.

Dies ist nur die Hälfte der Expedition, die restlichen 3 Automobile wurden letzte Nacht erwartet.

Die erste Gruppe verließ Belgrad um 17 Uhr nach einer kurzen Pause und reiste nach Smederevo; die zweite Gruppe folgt der ersten Gruppe in dieselbe Richtung. Die Expedition wird von Belgrad aus durch Serbien, über Smederevo, Plana. Ćuprija, Niš, Caribrod – Bulgarien und bis nach Konstantinopel von Herrn Professor Dr. Schneweis, Dozent für Ethnologie an der Universität Belgrad, begleitet.

Aufgrund der Unruhen in Kleinasien wird die Expedition von Konstantinopel mit einem Schiff nach Alexandria fahren, wo sie wahrscheinlich von ihrem Leiter, Professor Frobenius empfangen wird, der sich seit Februar in Afrika aufhält, um Tankstellen und alles, was für eine schwierige Afrikareise benötigt wird, vorzubereiten.

Aus Afrika werden die Touristen weiter nach Indien reisen, wo sich ein berühmter deutscher Wissenschaftler, Professor Dr. Binke ihnen anschließen wird.

Nachdem sie Indien, China und Japan durchgereist sind, werden sie nach Kalifornien übersetzen, ganz Nordamerika bereisen und dann zurück nach Deutschland fahren. Die gesamte Reise soll eineinhalb Jahre dauern.